Link und Lerke. Roman
Wie es wirklich war oder wie es gewesen sein könnte. Wer weiß das heute schon noch. Ob ein Vater in Wien oder St. Gallen gebürtig ist, Jude oder nicht, ob er Seiler ist oder etwas anderes, am Ende bedeutet es nichts.
Eine rätselhafte Erbschaft führt Ariel Link nach Hohenems, in die Heimatstadt seines Vaters. Eine ihm unbekannte Frau hat ihm zusammen mit Lerke, ihrer Tochter, einen Sekretär vererbt. Aus dieser zunächst zufällig erscheinenden Begegnung entwickelt sich eine fragile Liebesgeschichte mit ungewissem Ausgang.
Damit abwechselnd wird aber auch die Geschichte der Vorarlbergischen Stadt Hohenems mit ihrer jahrhundertealten jüdischen Tradition erzählt: Wie etwa jene des Schweizer Polizeihauptmanns Paul Grüninger, der unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg mehreren hundert – vor allem jüdischen – Flüchtlingen das Leben rettete. Aus diesen beiden Erzählsträngen entspinnt sich die bewegte und bewegende Geschichte um ein Möbelstück und die menschlichen Schicksale, die es mitbestimmt.
160 Seiten. Edition Laurin 2013
Gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-902866-07-3
Stimmen zum Buch
„Link und Lerke ist ein erzählkritisches Kabinettstück, dass vor allem eines immer wieder vor Augen führt: Erinnerungen sind, genauso wie die Erzählungen, die daraus hervorgehen, keine ewigwährenden Wahrheiten. Und die Frage, wie das, was erzählt werden will, erzählt werden kann, muss immer wieder – manchmal bei jedem Satz – neu gestellt werden.“
Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung
„Link und Lerke ist ein sehr einfühlsamer Roman, ein berührender Film noir, in Buchstaben gegossen.“
Die Presse
„Auf eine Art Spurensuche hat sich der Tiroler Autor Bernd Schuchter begeben. Vier Jahre lang hat er in Hohenems in Vorarlberg gelebt und sich währenddessen mit dem Gedächtnis der Stadt auseinandergesetzt. Was für Menschen haben dort gelebt? – Wie sind sie in Erinnerung geblieben? Entstanden ist dabei ein feinfühliger Familienroman mit dem Titel Link und Lerke.“
Ingrid Bertel, ORF (Video)
„Schuchters Roman ist eine Mischung aus fragiler Liebesgeschichte und der Geschichte der Vorarlbergischen Stadt Hohenems mit ihrer jüdischen Tradition.“
Herbert Gnauer, Literadio im Rahmen der Frankfurter Buchmesse 2013 (Lesung mit Interview)
„Am schönsten in diesem schmalen Roman ist die sprachlich so vielschichtig instrumentierte Melancholie, die einem auf jeder Seite entgegenschlägt.“
Gabriele Weingartner, Die Rheinpfalz
„Sein [des Autors] Versuch, daran zu erinnern, dass das Erinnern nie ein Ende hat, und hervorzuheben, wie sehr sich Politik und Geschichte in sehr konkreten Schicksalen an sehr konkreten Orten manifestieren können, darf allerdings als gelungen gelten. Verdrängtes kommt immer wieder hoch, und nicht nur Hass oder Gleichgültigkeit sondern auch Liebe kann sich als existenzielles Problem erweisen. Dass man als Leser das nachdenkliche Ende bedauert, zeigt, dass es Schuchter gelungen ist, uns Link und Lerke ans Herz zu legen.“
Wolfgang Huber-Lang, APA
„Mehr als nur eine Talentprobe!“
Erich Hackl
„Der Roman [...] funktioniert in seiner traurigen Zärtlichkeit auch ohne Vorwissen.“
Peter Pisa, Kurier
„Am Ende bleibt für Ariel Link von der Geschichte seines Vaters nicht viel mehr übrig als der Satz: Sie war möglich.“
Andrea Gerster, St. Galler Tagblatt
„Dem Autor und Verleger Bernd Schuchter gelingt mit seinem Roman Link und Lerke ein variantenreiches Spiel mit Fiktion und Wahrnehmung.“
Angelika Drnek, NEUE Vorarlberger Tageszeitung
„Ein sehr gutes und gut verständliches Beispiel für die Komplexität des Erinnerns und der Erinnerungskultur!"
Christa Dietrich, Vorarlberger Nachrichten
„Vielfach gekonnt verwebt Schuchter die Geschichte des jüdischen Hohenems mit der persönlichen Geschichte seines Protagonisten."
Wina, Das jüdische Stadtmagazin
„Das macht dieses Buch so wichtig: dass es aus dem Kleinen, aus der Stadt Hohenems, die im Windschatten der großen Politik stand, aus biographischen Skizzen und subjektiven Erinnerungen und Gefühlen auf das große Allgemeine schließen lässt.“
Spunk Seipel, Literaturhaus Wien
„Eine reife Annäherung an ein nach wie vor rasendes Thema.“
Helmuth Schönauer
„Dabei geht es Schuchter eigentlich um eine interessante Frage: Wie arbeitet die Erinnerung?“
Ingrid Bertel, Kultur – Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft
„Das "fatale Requisit", das vordergründig im Mittelpunkt steht, ist ein alter Schreibsekretär, der Ariel Link und Lerke Lang, die sich bisher nie begegnet sind, von einer Verwandten vererbt wurde. Darum herum enthüllt sich nach und nach eine Vergangenheit, die mit dem Schicksal der jüdischen Familien in der Stadt Hohenems in Vorarlberg zusammenhängt.“
ekz.bibliotheksservice
„Ein neuer und sehr wichtiger literarischer Beitrag zum Fall Paul Grüninger!“
Leseclub Albisrieden, Zürich West